Heute möchte ich euch mal wieder eines der teureren Bondage-Artikel vorstellen, nämlich das Segufix.
Unter Segufix versteht man ein Patientenfixierungssystem des gleichnamigen deutschen Herstellers Segufix.
Es gibt zwar auch noch etliche andere Produkte dieses Herstellers, wenn jedoch jemand im Bondage-Umfeld vom Segufix redet, dann ist hier das Fixierungssystem gemeint, mit dem man jemanden auf ein Bett fixiert und nicht die Fixierungssysteme für den Rollstuhl oder ähnliches, was man im Klinkumfeld zwar braucht und was Segufix herstellt, im Bondageumfeld aber eher nicht zu gebrauchen ist.
Das Segufix Fixierungssystem besteht aus vielen Komponenten die gemeinsam miteinander verwendet werden können oder auch mal zweckentfremdet verwendet werden können, die gebräuchlichsten werde ich euch hier mal vorstellen:
Das Segufix Standard (der Bauchgurt)
Unter dem Segufix Standard versteht man den breiten Bauchgurt, den es mittlerweile neu nur noch mit Schrittgurt gibt. Er ist in der Patientenfixierung der Einstieg in das System und wird einzeln dann verwendet, wenn man nicht will, dass der Patient über Nacht aus dem Bett fällt. Alleine verwendet ist der Bauchgurt nicht ausbruchssicher, man könnte sich nach oben herausarbeiten, sofern das Segufix nicht mit weiteren Teilen komplettiert wird.
Schulterhalterung und Schulter-Zusatzhalterung
Die Schulterhalterung ist eine obere Ergänzung zum Bauchgurt des Standard-Systems. Mit angelegter Schulterhalterung ist ein Entkommen (ausser für Experten) unmöglich (wir erinnern uns daran, das Standard verfügt neuerdings auch über einen Schrittgurt), aber gleichzeitig hat man noch volle Bewegunsfreiheit der Arme und Beine.
Die Schulter-Zusatzhalterung wird an der Schulterhalterung und am Bett angebracht und sorgt dafür, dass der Oberkörper nicht aufgerichtet werden kann.
Arm- und Fußfesseln Standard
Die zum Standard-System gehörigen Arm- und Fußfesseln sind nichts Anderes als Manschetten für die Hände und Füße, die im Falle der Arme am Bauchgurt, genauer an der dortigen Bettbefestigung, und im Falle der Füße an einem extra Gurt befestigt werden. Die Standard Fesseln bieten eine große Bewegungsfreiheit bei gleichzeitiger Fixierung. Ein ungeübter Bottom kann sich aus den Fesseln nicht heraus arbeiten, aber es wäre möglich, dass er seinen Schwanz erreichen kann, oder andere Körperteile, wenn das System nicht genug unter Zug steht. Abhilfe schaffen hier die Akut Arm- und Fußfesseln.
Arm und Fußfesseln Akut
Bei den Arm- und Fussfesseln Akut sind die Manschetten fest auf einem Gurt angebracht, so dass die Bewegungsfreiheit der Arme oder Füße nur sehr eingeschränkt möglich ist. Wenn man nicht gerade beim Anbringen einen Fehler macht, so kann der Bottom seinen Schwanz auf keinen Fall erreichen.
Oberschenkelhalterung
Die Oberschenkelhalterung ist eine Halterung ähnlich den Akut Hand- und Fußfesseln. An einem Gurt sind 2 Manschetten angebracht, diesmal halt für die Oberschenkel.
Das Segufix Kompakt
Neben dem Segufix Standard gibt es noch das Segufix Kompakt. Würde man das Kompakt neben das Standard legen fällt sofort auf, dass das Kompakt über viel schmalere Gurte verfügt. Es verfügt über einen Gurt über die Brust, einen Gurt im Hüftbereich und zwei Manschetten an den Oberschenkeln, während das Standard nur über den breiten Bauchgurt mit dem Schrittgurt verfügt.
Die Kopfhalterung
Mit der Kopfhalterung kann man den Kopf fixieren (wer hätte das gedacht), ein Riemen führt einmal um den Kopf vom oberen Ende bis zum Kiefer, ein weiterer Riemen geht über die Stirn. Der Stirnriemen hat einen Klettverschluß am oberen Ende über den ein weiterer Gurt geführt wird, der Rechts und Links befestigt an der Kopfhalterung befestigt wird. Mittels der Kopfhalterung kann der Kopf nicht mehr gehoben werden, sowie nicht mehr seitlich geneigt werden.
Die Schlösser
Kurz noch ein paar Worte zu den Schlössern, diese gibt es in verschiedenen Varianten. Grundsätzlich bestehen die Schlösser aus einem Stift und einem Kopf, das Schloß wird verriegelt indem der Kopf auf den Stift aufgesteckt wird und sich am Stift festkrallt und dort nur noch mit dem Segufix-Schlüssel geöffnet werden kann.
Die verschiedenen Varianten sind an der Farbe des Kopfes einfach zu unterscheiden. Die gebräuchlichsten Schlösser sind die mit dem schwarzen Plastikkopf, es gibt dann noch die sicherere Variante mit dem grünen Kopf, sowie eine Steckschlüsselvariante mit silbernem Kopf.
Bei der Variante mit schwarzem Kopf sind im Inneren des Kopfes 2 Metallblättchen angebracht, die über einen Schaumstoff nach unten gedrückt werden und sich in eine Nut am Stift einhaken. Legt man den Segufix-Schlüssel an den Kopf an, so werden die Metallblättchen durch den im Segufix-Schlüssel angebrachten Magneten nach oben und auseinander gedrückt, so dass sie abgezogen werden können.
Der Nachteil an dieser einfachen Variante ist, dass ein geübter Insasse die Metallblättchen auch ohne Schlüssel unter Zuhilfenahme der Schwerkraft auseinanderdrücken kann, indem er den Kopf schnell dreht. Zugegeben, ich habe dies noch nicht geschafft und ich glaube es ist problemlos auch nur dann möglich, wenn die Schlösser verschliessen sind oder der Schaumstoff im Kopf aufgrund Feuchtigkeit an Zugkraft verloren hat, weil er z.B. mal mitgewaschen wurde.
Wem das Risiko aber zu groß ist, der greift zu der grünen Variante, diese sind nicht mehr drehbar und zum Öffnen ist nicht nur ein Magnet erforderlich, sondern 4 Magnete an verschiedenen Positionen. Ein Öffnen ist dann nur noch mit dem Schlüssel möglich.
Es gibt auch noch ein Steckschloß, das kann ich euch aber nicht beschreiben, da ich keines besitze und es für mich uninteressant ist. Ich verwende bei meinem Segufix-System die grünen verbesserten Schlösser im Bereich der Hände und die schwarzen Standard-Schlösser an Stellen, wo man mit den Händen im fixierten Zustand nicht hinkommt. Meine Subs können dann nur mit dem entsprechenden Schlüssel ausbrechen.
Tipps und Empfehlungen
Jetzt seit Ihr bereits perfekt über die unterschiedlichen Module des Systems informiert. Wenn Ihr ein Segufix kaufen wollt, könnt Ihr dies auch nacheinander tun, beispielsweise könnt Ihr mit den Akut- Arm- und Fußfesseln anfangen, damit kann euer Patient nicht mehr abhauen und euch dann schrittweise das System komplettieren mit Standard-Bauchgurt, Schulterhalterungen, Oberschenkelhalterungen, zusätzlichen Gurten um dies und das weiter befestigen zu können usw.
Denkt es euch wie ein Kauf in Raten und schon ist das System nicht mehr so teuer 😉
Man kann die normalen Arm- und Fußmanschetten auch als Fixierungselemente beim Bondage verwenden um z.B. euren Sub in einen Hogtie zu zwingen.
Der Nachteil am System ist halt, dass Ihr ein Segufix-kompatibles Bett braucht, bzw. es dort befestigt werden muss, d.h. das Bett braucht einen stabilen Lattenrost an dem die Gurte festgemacht werden. Ein einfacher Leiterrahmen bestehend aus ein paar Holzbrettern reicht hier nicht, auch sollte der Lattenrost stabil genug sein, dass euer Sub nicht den Rahmen selber zerstört.
Bei der Auswahl des Segufix müsst ihr auch darauf achten, dass Ihr die richtige Version bestellt. Es gibt eine Version für die breiten Betten (z.B. 140cm Bett), sowie eine Version für normalbreite 90cm Betten. Während die 140cm-Version auf einem kleinen Bett durch doppeltes rumführen des Gurtes noch befestigt werden kann, ist dies mit der 90cm-Version bei einem 140cm-Bett nicht mehr möglich.
Ich würde euch auch empfehlen die Gurte neu zu kaufen. Mir ist es schon passiert, dass ich bei Ebay einen Gurt gekauft habe und als dieser dann bei mir war feststellen musste, dass er durch intensive Reinigung deutlich geschrumpft ist. Die Preise bei Ebay sind jetzt nicht um das Maß billiger, dass ich sagen würde, es lohnt sich dort zu kaufen und diesen Mangel in Kauf zu nehmen.
Persönlicher Eindruck
Das Segufix-System ist geil und besonders für Langzeitbondage geeignet, da man jemanden auch über Nacht oder länger in Gefangenschaft halten kann ohne das es unbequem wird (zumindest, wenn das Opfer nicht für Rückenschmerzen empfänglich ist, oder man die Kopfhalterung zu eng gestellt hat). Zum Thema Rückenschmerzen: Bei Übernachtung im kompletten Segufix ist ja keine Bewegung mehr möglich, d.h. der Sub kann sich nicht auf die Seite drehen, oder mal seinen Oberkörper etwas anheben, den Kopf drehen usw. Das merkt man irgendwann schon sehr deutlich. Für Leute die aber generell immer auf dem Rücken schlafen und kein Problem damit haben, die kommen mit dem Segufix auch gut klar.
Man kommt auch gut an die Geschlechtsorgane des Subs ran, so dass geilen Sessions nichts im Weg steht.
Mein eigenes Segufix ist dabei nicht an einem Bett befestigt, sondern an meinem Bondagebrett, dass ich gerne auch für Seilbondage-Sessions nutze. Es ist so stabil, dass das Opfer sich garantiert nicht befreien kann.
Kaufen kann man das Segufix-System bei Harry, bei einer guten Online-Apotheke (evtl. gibts da ja mal Rabatt, den man nutzen kann) oder auch direkt beim Hersteller unter www.segufix.com.
Im Überblick:
Preis: je nach Ausstattung
Bezugsquelle: Harry, Segufix.com oder Online-Apotheke
Fazit: Empfehlenswert zur Langzeitaufbewahrung von Gästen