Ein perfektes Bondage-Date? – Unsere Sicherheitshinweise.

Endlich, ich habe einen Freiwilligen gefunden, der sich von mir fesseln lassen will. Die erste Hürde ist geschafft, die zweite des Ortes auch, wir treffen uns bei mir in der Wohnung.

Ich bin entsprechend nervös, ist es doch mein erstes Mal, das ich an Anderen üben darf. Die notwendigen Anleitungen habe ich mir sehr detailiert angesehen und auch den Unterschied vom Hausfrauenknoten zum Bondage-Knoten kenne ich im Detail. Es sollte also nichts schief gehen, aber trotzdem bin ich nervös.

Die Klingel geht.
Ich öffne die Tür.

Nach einer kurzen Begrüßungsrunde geht es los. Mein Bottom zieht sich aus, ohne Klamotten kommt es einfach besser meint er, ich stimme zu 😉

Ich will erstmal die Hände auf den Rücken fesseln und mich dann langsam nach oben arbeiten, die Hände zusammen zu binden gelingt mir auch gut und schnell, es ist wirklich nicht viel Spiel vorhanden, aber es wäre ja auch langweilig, könnte sich der Bottom befreien.

In der Mitte des Rückens binde ich die Arme auch zusammen, es soll ja möglichst gut halten, je mehr Seil desto besser die Bondage. Ich gebe etwas Gas beim Fesseln.
Ups, mein Bottom jammert und ich sehe die Spuren… das beim durchführen von Seil am Körper auch Reibungswärme entsteht hätte ich eigentlich wissen müssen. Ich mache wieder etwas langsamer und achte darauf, das es nicht wieder weh tut.

Hmm, mein Bottom hat sich noch nicht groß bewegt, aber die Fesseln rutschen schon nach unten. So war das eigentlich nicht geplant. Ich muss die Fesseln also oben etwas befestigen, dann sollte das Rutschen sich erledigen. Ich führe das Seil also locker einmal um den Hals herum und der Käs is gegessen.

Die Hände habe ich schon geschafft, das war dank der Vorbereitung garnicht so kompliziert, ich denke mit den Füßen mache ich jetzt weiter, ein Hogtie wäre sehr schön, mein Bottom freut sich sicherlich, wenn er sich demnächst garnimmer bewegen kann.

Ich sage ihm, er soll sich auf den Bauch legen. Es schaut etwas unbeholfen aus als er da so auf die Knie geht. Ich konnte zum Glück gerade noch verhindern, dass er mit dem Kopf auf den Boden kracht. Hätte ich mir eigentlich denken können, dass das mit gefesselten Händen nicht so einfach ist.

Zum Glück ist nichts weiter passiert, ich mache mich daran, die Füße zu verbinden. Gleiches Muster wie bei den Händen, die Füße sind kein großes Problem. Ich habe zum Glück ein ausreichend großes Seil genommen, so dass ich das Seil auch an den Armen / Händen befestigen kann.

Ich entscheide mich die Beine an den Händen zu befestigen. Also einmal an den Händen rum geführt und ein weiterer Knoten gesetzt und alles passt. Mein Bottom liegt unbeweglich auf dem Boden.

Während ich mich so an seiner Situation erfreue und mein Bottom die Fesseln strapaziert, weil er versucht rauszukommen, sehe ich, dass die Fesseln oben an den Armen sich doch nach unten bewegen, naja, weiter als zum Ellbogengelenk werden sie wohl nicht kommen, das Seil zum Hals strafft sich schon.

Mein Bottom klagt über Atemprobleme und kribbelnde Arme. Ich habs wohl doch etwas übertrieben, ich entscheide mich das Seil um die Arme zu entfernen.
Verdammt, der Knoten sitzt aber fest, ich schiebe daher die Armfesseln etwas nach oben um weniger Spannung am Arm zu bekommen, mein Bottom fängt das erste Mal das Jammern an, er will raus.

Nach gefühlt endlosen 20 Sekunden gelingt es mir doch noch den Knoten zu lösen und das Seil um den Hals zu entfernen. Ich schiebe das Seil um die Arme etwas nach unten und löse so die Spannung.

Ich mache bei den Beinen weiter, löse den Knoten an den Händen und die Fesseln an den Füßen, die Knoten dort sind zum Glück nicht so wiederspenstig, als der letzte.

Als ich das Seil an den Händen entfernt hatte, war mein Bottom wieder frei. So richtig geniesen konnte er die Fesselung irgendwie nicht hatte ich das Gefühl.

Mit der obigen (frei erfundenen) Story, möchte ich euch kurz auf die Anfängerfehler beim Bondage hinweisen, die, beachtet Ihr ein paar einfache Regeln, gänzlich vermieden werden können und somit das Erlebnis auch nicht zu einem negativen Erlebnis werden lassen.

Ihr solltet folgendes beachten:

  1. Lege Dir für den Notfall Werkzeug bereit.
    Legt euch vorher entsprechendes Werkzeug, wie z.B. eine Schere bereit, denn sollte einmal Eile geboten sein, werdet Ihr dankbar sein, dass sich Seilbondage mit einer Schere leichter lösen lässt als sich Knoten öffnen lassen.
    Der Notfall muss hier nichtmal aus verkehrt gelegten Seilen bestehen, wenn der Kreislauf eures Bottoms aufgibt, muss es auch schnell gehen, obwohl Ihr beim Bondage alles richtig gemacht habt.
    Verwendet Ihr Ketten oder Schlösser solltet Ihr die Anschaffung eines geeigneten Bolzenschneiders überlegen.
  2. Meide lebensrelevante Stellen
    Man sollte Seil prinzipiell nicht um den Hals führen, da dies zu Atemnot führt. Auch sind neurologische, sowie Stellen hinter denen lebenswichtige Adern sitzen (z.B. Halsschlagader) für Bondage nicht geeignet.
    Die Fesseln stehen meist unter Zug und sollten so angelegt werden, dass sie sich von selbst nicht verengen.
  3. Hilf Deinem Bottom
    Dein Bottom ist, wenn er gefesselt wurde, hilflos, vergiss das nicht.
    Willst Du das er sich hinlegt, so hilf ihm dabei und schau nicht zu, wie er auf den Boden knallt.
  4. Vermeide Seilburn
    Wird Seil über die Haut gezogen, kann es zu Seilburn kommen, das ist die Reibungshitze, die beim Ziehen entsteht. Langsam ziehen kann hier helfen, besser ist es aber, wenn Ihr das Seil durch eure eigenen Hände führt, anstatt das es über den Körper des Bottoms gezogen wird. Ihr spürt den Seilburn dann auf eurer eigenen Haut und habt es selber besser im Griff, das keine Verbrennungen auftreten.
    Schöner Nebeneffekt der Führung durch die eigenen Hände ist, dass das Seilende nicht unkontrolliert um sich schlägt.
  5. Kontrolliere ob sich Dein Bottom wohl fühlt
    Spielt Ihr zum ersten Mal miteinander, dann frage ihn einfach, ob er sich wohl fühlt, bzw. ob ihm gewisse Druckstellen Schmerzen bereiten oder z.B. die Hände das Kribbeln anfangen. Ist das nicht möglich, vereinbare gewisse Zeichen, so soll er z.B. Deinen Handdruck erwiedern, wenn Du ihm die Hand drückst. Kalte oder blau angelaufene Hände und Füße sind ein deutliches Zeichen, dass es gerade zu eng ist.Du solltest Dich aktiv vergewissern, es gibt Bottoms, die ertragen für Ihren Master allen Schmerz und werden sich nicht aktiv melden.
  6. Vereinbare ein Stoppwort / Safeword
    Eine gute Maßnahme um Vertrauen zu schaffen ist ein Stoppwort (Safeword). Das Stoppwort ist ein Wort welches der Bottom verwenden kann um entweder die gerade laufende Aktion oder die ganze Session zu beenden, d.h. es kann für ein Spiel auch mehrere Stoppworte geben.
    Ein Stoppwort sollte (und i.d.R. wird) der Bottom nur dann verwenden, wenn etwas passiert, was den Bottom in seinen Grundfesten erschüttert, man sollte daher Punkt 5 trotz Stoppwort beachten, da es wie schon dort erwähnt viele Bottoms gibt, die für Ihren Master alles ertragen würden.

Beachtest Du diese einfachen Sicherheitshinweise macht es gleich viel mehr Spaß.

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